Rückenschmerzen
Ob Kreuzschmerzen, Hexenschuss, steifer Rücken oder einfach „es im Rücken haben“: Rückenschmerzen zeigen sich vielfältig und können Menschen jeden Alters betreffen.
Sie zählen zu den häufigsten Schmerzproblemen. Frauen leider häufiger darunter als Männer.
Rückenschmerzen entstehen vor allem durch strapazierte Muskeln und Bänder oder Verschleiß der Wirbelsäule und Bandscheiben. Sie lassen sich in verschiedene Kriterien unterteilen, zum Beispiel nach der Lage, der Dauer und der Ursache der Schmerzen.
Da nahezu jeder Bundesbürger in seinem Leben unter Rückenschmerzen leidet, wollen wir Ihnen hier eine allgemeine Übersicht über die Volkskrankheit „Rückenschmerz“ geben.
Ursachen
Rückenschmerzen lassen sich in zwei Gruppen einteilen:
- nicht-spezifische Rückenschmerzen ohne eindeutige Ursache (die Mehrheit aller Fälle), die zumeist von den weichen Bewegungselementen des Rückens ausgehen. Hier kommt es zu Verspannungen, Verkürzungen oder Überdehnungen, Verhärtungen und Reizungen. Auch die Sehnen und Bänder können mit betroffen sein.
- spezifische Rückenschmerzen mit eindeutig feststellbarer Ursache. Hierbei handelt es sich vor allem um Erkrankungen oder Verformungen der Wirbelsäule, bestimmte, rheumaähnliche Muskel- und Bindegewebskrankheiten oder verschleißbedingte Krankheiten wie Arthrose.
Risikofaktoren
Zu den Risikofaktoren für Rückenschmerzen zählen u. a.:
- Bewegungsarme Lebensweise
Zu wenig Bewegung bei einseitiger Belastung und eingefahrener Haltung ist die häufigste Ursache für Rückenschmerzen.
- Die Arbeit
Wer schwer trägt und hebt oder in ungünstiger Körperhaltung arbeitet, belastet Wirbelsäule, Gelenke und Muskeln. Das kann auf Dauer zu Rückenschmerzen führen. Einige Rückenerkrankungen werden deshalb als Berufskrankheiten anerkannt.
- Arbeitsbezogene psychosoziale Faktoren
Wer mit seiner Arbeit unzufrieden ist oder monotone Arbeiten verrichten muss, ist anfälliger für Rückenschmerzen. Auch Konflikte am Arbeitsplatz und hoher Arbeitsdruck können Rückenschmerzen begünstigen.
- Die Psyche
Eine depressive Stimmungslage oder eine negative Grundstimmung können zu verstärkter Muskelanspannung führen. Das fördert die Entstehung von chronischen Rückenschmerzen.
- Überzogene sportliche Aktivitäten
Das falsche Ausüben sportlicher Aktivitäten kann zu einer Überbeanspruchung des Rückens führen. Besonders im Krafttraining sind akute Rückenschmerzen sehr häufig verbreitet.
Nicht nur das Auftreten, sondern auch der Verlauf von Rückenschmerzen kann durch ungünstige Bedingungen beeinflusst werden. Ausgeprägte Schonhaltungen oder Überaktivität verstärken den Schmerz.
Lokalisation
Die Rückenschmerzen werden in drei Regionen unterteilt:
- oberer Rücken: Nackenschmerzen können akut bis chronisch sein und strahlen oft in Schultern, Arme und/oder Hinterkopf aus. Auslöser sind zum Beispiel eine falsche Körperhaltung am Arbeitsplatz, ein Bandscheibenvorfall oder psychische Einflüsse.
- mittlerer Rücken: Rückenschmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule sind selten durch Verletzungen bedingt. Sie werden oft durch Reizungen großer Muskelgruppen in diesem Bereich oder durch Funktionsstörungen der Rippen-Wirbel-Gelenke ausgelöst.
- unterer Rücken: Rückenschmerzen im unteren Rücken treten häufig auf, denn die Lendenwirbelsäule ist für Verletzungen und Schädigungen anfällig. Die Rückenschmerzen werden zum Beispiel durch Bandscheibenvorfälle oder Überanstrengungen der Muskulatur ausgelöst.
Dauer
Je nach Dauer der Rückenschmerzen wird zwischen akut, subakut und chronisch unterschieden:
- Akute Rückenschmerzen: Rückenbeschwerden, die zum ersten Mal oder nach mindestens sechs schmerzfreien Monaten auftreten und maximal sechs Wochen anhalten. Solche Beschwerden bessern sich bei der Mehrzahl der Betroffenen innerhalb weniger Wochen.
- Subakute Rückenschmerzen: Rückenschmerzen, die länger als sechs Wochen bis maximal drei Monate anhalten.
- Chronische Rückenschmerzen: Rückenschmerzen, die länger als drei Monate andauern. Die Stärke der Schmerzen kann variieren. Chronische Rückenschmerzen treten mit zunehmendem Alter häufiger auf.